Wie funktioniert bei uns die Adoption eines Hundes?

Schön, dass du es bis hierher geschafft hast :-)  

 

Es ist etwas Besonderes, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren! Meistens bedeutet es, diesen Hund zu retten oder zumindest, ihm ein besseres, ein schönes Leben zu schenken!

Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass die Hunde aus unserem Vermittlungsprojekt jeder für sich sein mehr oder weniger kleineres oder auch größeres Päckchen zu tragen haben. Unsere Hunde wurden meist ausgesetzt oder schlecht behandelt; haben in der Prägephase nicht die nötige Sozialisierung erfahren oder leben seit längerer Zeit in einer Box. 

Wir schauen natürlich, dass der Hund, den du dir ausgesucht hast, zu dir passt oder schlagen dir möglicherweise auch einen entsprechend anderen Hund vor. Dennoch wird es möglicherweise eine "Aufgabe" sein, bis dich mit deinem neuen vierbeinigen Freund eine innige Partnerschaft verbindet. Aber wenn du es wirklich willst, lass dich nicht abschrecken, wir stehen dir zur Seite und unterstützen dich; selbstverständlich auch nach dem Abschluss der Adoption noch!

 

Doch bevor du dich für einen Hund oder Hündin aus unserem Projekt interessierst, hier noch ein paar Fragen:

 

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um von euch einen Hund adoptieren zu können?

  • Zunächst sollte grundsätzlich geklärt sein, ob du einem Hund entsprechend seinem Wesen und seinen Veranlagungen das bieten kannst, was er braucht.
    - Kannst du es dir finanziell leisten, einen Hund zu halten?
    - Hast du genug Platz für einen Hund, so dass er sich bewegen oder auch mal zurückziehen kann?
    - Hast du genug Zeit für den Hund, um ihn angemessen zu beschäftigen bzw. er nicht zu lange allein bleiben muss?
    - Hast du auch an die Zukunft gedacht und dass ein Hund viele Jahre bei und mit dir leben wird?
    - Hast du Möglichkeiten, deinen Hund betreuen zu lassen, falls du selbst aus  Gründen es mal nicht kannst?

Was bedeutet es, einen Hund aus unserem "Tierschutz" zu adoptieren?

  • Bist du dir darüber im Klaren, dass dein Hund am Anfang sehr ängstlich und zurückgezogen reagieren könnte?
  • Könntest du damit umgehen, dass er erstmal nicht berührt werden möchte und das auch zum Ausdruck bringt?
  • Hast du die nötige Ausdauer, Energie, Geduld, Einfühlungsvermögen, damit dein Hund in "seinem Tempo" ankommen und alles kennenlernen kann?
  • Ist dir klar, dass dein Hund möglicherweise noch nicht stubenrein ist und anfangs seine "Geschäfte" in deiner Wohnung "erledigt"?
  • Bist du in der Lage, dein bisheriges Leben in gewissem Maße deinem Hund anzupassen und eventuell in bestimmten Bereichen einzuschränken?
  • Sind alle Familienmitglieder gleichermaßen von der Idee, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, begeistert und unterstützen dies?
  • Würdest du eventuelle Erwartungen an (d)einen Hund in die Tonne kloppen und ihn so annehmen, wie er ist?
  • Wirst du achtsam genug sein und alles tun, damit deinem Hund kein Leid widerfährt, indem er z.B. entlaufen kann?

Solltest du alle Fragen mit JA beantwortet haben, können wir weitermachen ;-) : 

 

Welche Voraussetzungen bringt dein eventueller zukünftiger Hund mit?

  • er wird auf jeden Fall gechipt, geimpft (grundimmunisiert + Tollwut) und gegen innere und äußere Parasiten behandelt sein
  • sollte er eine bekannte gesundheitliche Beeinträchtigung haben oder eine Therapie benötigen, wird das natürlich im Vorfeld mitgeteilt
  • nach dem 8. Lebensmonat (Canile-Hund!) wird er auch kastriert und auf Mittelmeerkrankheiten (Leishmaniose und Ehrlichiose) getestet sein
  • jeder Hund wird vor der Ausreise vom (Amts)Tierarzt gecheckt
  • wir geben eine ehrliche Wesens- und Charakterbeschreibung unter den derzeitigen Haltungsbedingungen 
  • er wird seinen EU-Heimtierausweis, seinen Impfpass und je nach Alter ggf. Laborberichte bei sich haben

Wie ist der Ablauf einer Adoption eines Hundes aus unserem Tierschutz-Programm?

  • Kontaktaufnahme und Ausfüllen unseren Adoptions-Anfragebogens
  • Erstes Kennenlernen mittels Telefongespräch
  • Persönlicher Kontakt mittels Tierschutzbeauftragtem oder Zoom, Skype, Videopräsentationen des zukünftigen Wohn- und Lebensbereiches für den Hund
  • Festlegung des Reisetermines
  • nach positivem Ergebnis Ausstellung des Tierschutzvertrages und der Ausreiseunterlagen

Welche Kosten kommen auf mich zu?

 

Neben den üblichen Kosten, die für die Haltung eines Hundes anfallen (Futter, Bettchen, Leinzeugs, Transportbox, Spielzeug etc., Steuer, Versicherung, Tierarzt ...) entstehen eventuell Kosten (je nach Anbieter) für einen aktiven GPS-Tracker bei ängstlichen Hunden.

Des weiteren wird mit Abschluß des Tierschutzvertrages eine Aufwendungsbeteiligung fällig,

die sich nach den entsprechenden Aufwendungen richtet und zwischen 360,- bis 490,- Euro liegt,

diese beinhaltet

  • Sämtliche medizinischen Leistungen (Impfungen/Kastration/Tests, je nach Alter) für den Hund
  • Gebühren für die Ausstellung der Ausreiseunterlagen beim Amt
  • Transport- und Transportversicherung
  • Traces- und Zollgebühren (Schweiz)
  • Ausbruchssicheres Brustgeschirr
  • bei Bedarf: Coaching (via Telefon/Zoom/Skype) vor und nach Einzug des Hundes mit unserer qualifizierten und ausgebildeten Hunde-Trainerin Alexandra (die auch für weitergehende Beratung zu unserem Canidiso*Sonderpreis zur Verfügung steht) Wert: 80€ in Aufwendungsbeteiligung enthalten

Wie kommt der Hund zu mir?

 

Naja, am Schönsten ist es natürlich für den Hund (und auch für dich?), wenn du ihn abholen kommst :)

Ansonsten werden die Hunde aus unserem Vermittlungsprojekt mit einem autorisierten deutschen Transportunternehmen nach Deutschland oder in die Schweiz gebracht, wo sie dann an verschiedenen Haltepunkten entgegengenommen werden.

 

Was passiert, wenn der Hund dann bei mir ist und es treten Probleme (welcher Art auch immer) auf?

  • DANN WENDEST DU DICH UMGEHEND AN UNS UND WIR LÖSEN GEMEINSAM DAS/DIE PROBLEME!

 

So und nun drücken wir dir die Daumen, dass du deinen Herzenhund bei uns finden wirst.

 

Hier gehts zu den Hunden aus unserem

 

Partner-Tierheim (Canile) in Apulien/Süditalien

 

und hier zu unseren Hunden von unserem Projekt

 

Canidiso Zingarelli

 

Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

 

 

Ansprechpartner bei Interesse: Ramona Spinelli, email: ptapuglia@gmail.com, Tel. +393348708363

 

Und hier gehts zu unserem (unverbindlichen) Anfragebogen. Diesen bitte ausgefüllt an unseren Email ptapuglia@gmail.com senden. Wir melden uns dann unverzüglich bei dir! Vielen Dank!

 


Download
Fragebogen zur Adoption eines Tieres
AdoptionPTAPuglia Formular (A).pdf
Adobe Acrobat Dokument 357.2 KB

Tipps für einen gelungenen Start

 

Das tut dem Hund zu Beginn eurer neuen „Partnerschaft“ richtig gut:

  1. Wie baue ich Vertrauen auf?
    Da ihr euch noch nicht so gut kennt, ist es wichtig, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Warten, bis dein Hund ausreichend Vertrauen gefasst hat und von sich aus deine Nähe sucht. Bedränge ihn nicht! Lass ihm ausreichend Zeit, sein neues Zuhause zu erkunden.
  2. Alltagsroutine = Sicherheit
    Je strukturierter der Alltag mit deinem neuen Hund abläuft, desto leichter kann er sich eingewöhnen. Plane einen mehr oder weniger fixen Tagesablauf und füge neue Aktivitäten Schritt für Schritt hinzu.
  3. Ruhezeiten und Ruheorte schaffen
    Am besten stellst du deinem Hund mehrere Schlafplätze und Rückzugsorte, die ihm Sicherheit geben, zur Verfügung. Besonders unsicheren Hunden helfen oft Transportboxen, in die sie sich zurückziehen können. Schlaf- und Ruheplätze sollten sich an ruhigen Orten (z.B. Ecke des Arbeitszimmers) befinden. Dort darf der Hund nicht gestört werden! Die gesamte Ruhezeit eines gesunden erwachsenen Hundes (inkl. Schlafen in der Nacht und Dösen untertags) sollte mindestens 17-20 Stunden betragen, bei Welpen oder Hundesenioren sogar mehr!
  4. Kurze Spaziergänge, dafür öfter raus
    Erhöhter Stress wegen der neuen Umgebung kurbelt die Urinproduktion an, weswegen der Hund zu Beginn als nicht stubenrein erscheinen kann. Bis der Hund die neue Umgebung gut kennt, solltest du 4-5 Mal täglich sehr kurze „Gassirunden“ einplanen, damit er sich regelmäßig lösen kann und nicht zu viele neue Eindrücke auf einmal zu verarbeiten hat.
  5. Signale des Hundes beachten
    Achte auf Signale wie Gähnen, Lefzenlecken, Kopf von einer Person einem Objekt wegdrehen oder Knurren. Diese zeigt der Hund, wenn ihm etwas unangenehm ist. Bringe deinen Hund ruhig aus unangenehmen Situationen hinaus bzw. gib dem Hund Abstand, wenn er dir gegenüber solche Signale zeigt.
    GANZ WICHTIG: Unterbinde niemals ein Knurren!
    Dein Hund signalisiert dir so, dass er sich bedrängt fühlt. Hunde, denen diese „Warnstufe“ abgewöhnt wurde, lernen so, dass Warnungen erfolglos sind und gehen unter Umständen ohne deutlich sichtbare Anzeichen zu Schnappen oder Beißen über. Gehe besonders in der Eingewöhnungsphase Konfrontationen aus dem Weg. Gib deinem Hund Zeit, um Vertrauen aufzubauen und seine Unsicherheit abzulegen. Achte auf deinen Umgang mit dem Hund, indem du Sicherheit vermittelst. Rede ruhig und entspannt mit ihm und wirke nicht bedrohlich auf ihn.
  6. Das Alleinebleiben von Beginn an in kleinen Schritten üben
    Übe vom zweiten Tag an das Alleinebleiben, indem du den Hund schrittweise und allmählich in länger werdenden Zeitintervallen (5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten usw.) alleine lässt. Mach keine große Zeremonie beim Abschied oder Wiedersehen, ein kurzes Signal reicht. Gib ihm z.B. etwas zum Kauen oder einen gefüllten Kong als Beschäftigung. Vermeide es, den Hund plötzlich lange alleine zu lassen – das kann Verunsicherung oder im schlimmsten Fall Trennungsangst auslösen! Nimm bitte rechtzeitig qualifizierte Hilfe in Anspruch, sollte es dennoch Probleme mit dem Alleinebleiben geben. „Daran wird er sich schon gewöhnen und da muss er jetzt durch“ sind keine Lösungen, sondern verschlimmern die Situation!

Folgende Dinge solltest du beachten:

  • Keinen Besuch empfangen
    In den ersten Wochen soll dein Hund in Ruhe im neuen Heim ohne andere „Eindringlinge“ ankommen können. Sofort alle Freunde und Verwandte kennenlernen zu müssen, kann den Hund schnell überfordern und Angst und das Gefühl, sich wehren zu müssen, hervorrufen.
  • Keine langen Spaziergänge in fremder Umgebung
    Für deinen Hund ist alles neu. Deshalb unterlasse bitte in den ersten Wochen ausgedehnte Spaziergänge in fremder Umgebung. Mit mehreren kurzen Spaziergängen (max. 30 Min.) am Tag in der näheren Umgebung hat dein Hund schon ausreichend Eindrücke zu verarbeiten!
  • In Ruhe fressen lassen
    Lass deinen Hund ungestört fressen! Der Hund muss sich von dir nicht den vollen Napf wegnehmen lassen, schon gar nicht, wenn er dich noch nicht so gut kennt! Bitte auch nicht aus der Hand füttern!
  • Keine Besuche in Hundeschulen, bei Tierärzt/innen und Hundefrisör/innen
    In den ersten Wochen sollten alle Ausflüge, die für den Hund mit vielen neuen Eindrücken und Stress verbunden sind, möglichst vermieden werden! Der Hund muss nicht sofort nach Ankunft im neuen Zuhause gebadet werden. Das wäre eine unangenehme Situation zu Beginn der Beziehung, was nicht zum Vertrauensaufbau beiträgt! Auch mit dem Besuch einer Hundeschule sollte man noch warten, denn dein Hund hat schon genügend neue Eindrücke zu verarbeiten. Ihn jetzt in eine Lernsituation zu bringen, würde ihn überfordern. Sollten jedoch Schwierigkeiten in der Eingewöhnungsphase auftreten, kontaktiere eine/n Hundetrainer/in oder Verhaltensberater/in, der zu euch kommt und so unterstützt. Besuche bei Tierärzt/innen, die nicht dringend notwendig sind, sollten auch auf später verschoben werden!
  • Nicht ableinen!
    Dein Hund kennt dich und die neue Umgebung noch nicht so gut und ihr befindet euch noch im Vertrauensaufbau. Einen gut funktionierenden Rückruf muss man in kleinen Schritten erarbeiten. Dein Hund könnte aufgrund eines plötzlichen Geräuschs oder Aufnahme einer Wildspur entlaufen und schlimmstenfalls vor ein Auto geraten oder den Weg nach Hause nicht mehr finden.
    Selbst Hunde, die schon jahrelang in ihrer Familie leben, reagieren manchmal panisch. Ängstliche, aber auch aggressive Hunde müssen besonders in der Anfangszeit an einem Sicherheitsgeschirr geführt werden. Angsthunde sollten zusätzlich mit einem (Zugstopp-)Halsband und einer weiteren Leine gesichert werden. Achte darauf, dass dein Garten sicher eingezäunt ist und führe deinen Hund in den ersten Tagen zur Sicherheit auch im Garten an einer Schleppleine. Bei ängstlichen oder unsicheren Hunden empfiehlt sich auch eine Hausleine, so kannst du deinen Hund behutsam führen, wenn es erforderlich ist.


                                                                                                                                                              zur nächsten Seite